1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

15.9.1916 Hauptmann Bölcke

/ / An der Somme 30.6.16-3.3.17

Ein Großkampftag in der Luft – Hauptmann Bölcke.

Die feindlichen Angriffe dauern fort – in unserem Abschnitt ohne Erfolg. Dagegen gelingt es den Engländern weiter nördlich immer noch, hier und da etwas von unseren Linien abzuknappen.

Zur Abwechslung gibt es heute rege Fliegertätigkeit.

Schon kurz nach Sonnenaufgang nahen in großer Höhe sieben feindliche Flugzeuge, die nach unserem Hinterland wollen. Indem ich mich gerade noch darüber ärgere, dass unsere Flieger so wenig zu ihrer Abwehr unternehmen, knattert es plötzlich in den Lüften.

Nicht lange darnach geht das erste feindliche Flugzeug nieder, hinter ihm her zwei deutsche Doppeldecker-Fokker (eine neue Art von deutschen Kampfflugzeugen, bei denen die Maschinengewehrschüsse nicht nur nach vorn durch den Propeller ausgelöst werden können, sondern die auch noch ein zweites Maschinengewehr hinter dem Piloten besitzen, mit dem der Kampf auf rückwärtige feindliche Verfolger aufgenommen werden kann).

Doch ist dies noch nicht der ganze Erfolg des heutigen Tages. Die Unseren sind diesmal auf der Höhe. Es gelingt ihnen, kurz nacheinander noch zwei und von einem später auftauchenden feindlichen Geschwader weitere drei der Riesenvögel im Luftkampf herunterzuholen.

Zwei der abgeschossenen Flieger sollen, wie ich im Laufe des Tages höre, allein auf das Konto des durch seine großen Erfolge längst bekannt gewordenen Hauptmanns Bölcke fallen.

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 17.9.

  1. Könnte tatsächlich sein, dass Bölcke der deutsche Flieger war. Als Kommandant der Jagdstaffel 2 war er in dieser Region stationiert und schoss von Anfang September bis Ende Oktober 1916 20 gegnerische Flugzeuge ab und stand mit insgesamt 40 anerkannten Luftsiegen an der Spitze aller Jagdflieger weltweit.
    Am 28. Oktober 1916 starb er bei einer Kollision mit einem Staffelkameraden

    Antworten

  2. Das Ernst sogar die Luftkämpfe von Bölcke live gesehen hat ist schon sehr erstaunlich.Er hat ja fast nichts ausgelassen was über die ganzen Jahre des Krieges passiert sind,alleine die vielen Orte wo er war, sind schon außergewöhnlich zu dieser Zeit. Andere fanden Spätestens nach ein paar Wochen den Tot, auch wenn er bei der Artillerie war hat er eine Menge gesehen und erlebt.

    Antworten

    • Ja – aber ich habe sehr oft das Gefühl, dass es sich für ihn eher – immer noch – wie eine Art Abenteuer anfühlt. Das Grauen des Krieges dringt zumindest sprachlich nur selten durch.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu u. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert