1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

29.3.1918

/ / Nochmals nach dem Norden (Cambrai) 20.1.18-26.3.18

Die ungefähr 50stündige Reise über Valenciennes (wo wir beinahe noch das Opfer feindlicher Fliegerbomben geworden wären), Namur, Lüttich, Herbesthal, Köln, Hagen, Paderborn bis Göttingen trug die gleichen Kennzeichen, wie die Fahrt im Krankenwagen und Sanitäts-Auto. Zwar waren die Schienen glatter als die Wege und Straßen von der Front — aber das rücksichtslose Anziehen der Lokomotive nach jedem Halt, bei dem der Zug wie eine Zieharmonika auseinandergezogen und zusammengeschoben wurde, löste bei allen Fahrtteilnehmern – ohne Ausnahme – neue Schmerzen aus.

Wir haben dabei gejammert und geflucht – geholfen hat es nichts.

In Göttingen wurde ich am 29.3.1918 – einen Tag nach meinem 26. Wiegenfeste – in das Reservelazarett II, Abteilung Thüringer Hof, eingeliefert. Ich konnte trotz allem noch von Glück reden – mein Geburtstag hätte leicht mein Todestag sein können.

 

Der nächste Tagebucheintrag folgt Anfang Mai.