1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

Zum dritten Mal an der Aisne

/ / 2.11.17-20.1.18 Zum dritten Mal an der Aisne

Die Räder der nunmehr fast die ganze Welt umspannenden Kriegsmaschine drehen sich unentwegt weiter.

Von Verdun schon zum dritten Mal nach der Aisne. Aus einem Hexenkessel in den anderen. Gibt es denn keinen Weg, der uns von dieser endlosen Hölle erlöst? — So denken wir, indem uns die bekannten Kampfstätten des Frühjahrs 1917 von neuem grüßen.

Dennoch werden wir diesmal angenehm enttäuscht.

Abgesehen von einem einzigen größeren Vorstoß der Franzosen, bei dem allerdings genug Schaden angerichtet wird, lernen wir an dieser Stelle der Aisne den Krieg von einer ganz anderen Seite kennen.

Der Kampf selbst tritt in den Hintergrund. Wir finden reichlich Gelegenheit, den inneren Menschen, der dem Zerfall nahe ist, wieder aufzurichten. Unter dem Gleichmaß der Dinge verliert sich sogar allmählich die große Bitternis, die die allzulange Fronttätigkeit bereits in uns abgelagert hat.

Fände so der Krieg eines Tages plötzlich ein Ende, ich glaube beinahe, wir würden alle Not und Entbehrung der vergangenen Monde leichten Herzens vergessen.

Reiseplan Frankreich:

1.11. Marsch nach Liny, Brieulles

2.11. Eisenbahnfahrt nach Liesse-Gizy bei Laon

    Marsch zum Waldlager Schwaben bei Sissonne (Unterkunft bis 20.1.1918)

3.11. Marsch nach Outre (Feuerstellung bis 20.1.1918)

 

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 10.11.