1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

18.8.1914 Eilmarsch nach Goyer. Wieder einmal im Bett

/ / 1. Vormarsch im Westen. 9.8.14 - 6.9.14

Heute morgen wurden wir um viertel vor 5 alarmiert. Wir sollten eigentlich schon um 5 Uhr in einem Ort, 10km von Lüttich entfernt, sein. Die Sache war jedoch von irgendeiner Stelle verbummelt worden, so dass der Befehl nicht mehr rechtzeitig ausgeführt werden konnte. Unser Nachtquartier – wiederum in einem gut bürgerlichen Hause – mussten wir unter diesen Umständen überstürzt räumen. Es ging wie im Manöver: “Der Kaffee wurde infolge des eiligen Abmarsches dargestellt durch eine schwarze Flagge!”

Wir verließen Lüttich um viertel vor 7 Uhr und rückten in ununterbrochenem Marsch, meist im Trab, die Maas aufwärts etwa 30km vor.

Erst viertel vor 1 Uhr mittags machten wir Rast, um Pferden und Mannschaften eine kleine Erfrischung zu gönnen. Nach einer dreiviertel Stunde ging es wieder weiter. Auf mancherlei Umwegen langten wir gegen 6 Uhr nachmittags in Goyer an.

Jetzt ist es 8 Uhr abends. Wir haben unsere Fahrzeuge parkiert und Quartier in einem Schloss bezogen. Das Abendessen war vorzüglich: Gebratener Schinken mit Kartoffeln, Sauce und Bier.

Unsere 14. Division ist hier zunächst zur Ruhe übergegangen. Für morgen ist zwar 6:15 Uhr vormittags Marschbereitschaft angesetzt worden. Es ist aber möglich, dass wir noch immer nicht in den Kampf eingreifen können, weil sich der Feind nach Fliegermeldungen erneut auf der ganzen Linie zurückgezogen haben soll.