1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

15.7.1916 Zwei Flugzeugabstürze

/ / An der Somme 30.6.16-3.3.17

2 Flugzeugabstürze. Biaches erneut zurückerobert.

Am Vormittag trotz des dunstigen, aber warmen Wetters rege Fliegertätigkeit auf beiden Seiten. Ich habe dabei Gelegenheit, wieder 2 interessante Flugzeugabstürze zu beobachten.

Der erste betrifft einen deutschen Doppeldecker, der nach dem üblichen Maschinengewehrgeknatter “tack – tack – tack” plötzlich aus großer Höhe senkrecht herunterschießt, sich wieder erhebt, nochmals stürzt, dann mehrere Male um die eigene Achse dreht – wobei ein Mann der Besatzung in etwa 500m Höhe herausgeschleudert wird – und zum Schluss im Sturzfluge zur Erde saust. Insassen selbstverständlich tot.

Der feindliche Flieger – ein französischer Doppeldecker – der den deutschen Apparat zum Absturz gebracht hat, kann sich jedoch seines Erfolges nicht lange freuen. Einer unserer Fokker stürzt sich auf ihn und setzt ihn ausser Gefecht. Erst beginnt er schräg abwärts zu gleiten, dann erholt er sich wieder und steigt – ohne Motor und lediglich durch den eigenen Schwung vorwärts geschleudert – nach oben. Man merkt es aber deutlich, dass der Pilot die Gewalt über seinen Riesenvogel verloren haben muss. Kaum hat die Kraft des eigenen Schwunges nachgelassen, stürzt der Apparat senkrecht zur Tiefe, erholt sich noch einmal, um dann endgültig steil abzusausen und am Erdboden zu zerschellen.

Wieder einmal Freund und Feind – im Tode vereint!

Am Nachmittag, gegen 3 Uhr, setzt endlich unsere Artillerie mit ihrem Vorbereitungsfeuer für den beabsichtigten Vorstoß ein. Es werden zunächst rückwärtige Ortschaften und feindliche Artilleriestellungen aufs Korn genommen. 6 Uhr nachmittags folgt das eigentliche Trommelfeuer auf die Schützengräben. 8 Uhr abends beginnt der Infanteriesturm und schon gegen 10 Uhr erhalten wir die Meldung:

“Das inzwischen nochmals verloren gegangene Biaches ist von uns zum Teil erneut zurückgewonnen worden”

Die Gefangenenzahl soll groß sein – die Verluste auf unserer Seite nichtsdestoweniger. Das Schwerste für unsere Infanterie aber folgt noch nach – das ist das Festhalten des Geländegewinnes; denn der Feind wird sich mit dem Verlust nicht ohne weiteres abfinden.

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 16.7.

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