1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

1.8.1918 „Sterben ist Erlösung“

/ / Wieder in der Heimat - 26.3.-3.10.1918

“Sterben ist Erlösung”

Von diesem Gefühl wurde auch ich immer stärker durchdrungen. Und dennoch – als ich eines Tages glaubte, meine Uhr sei abgelaufen, da klammerte ich mich doch an dieses armselige Leben wie an einen Strohhalm. Da war ich auf einmal bereit, alle Qualen dieses Daseins weiter auf mich zu nehmen – nicht um meiner selbst willen, sondern um derer, die mit Liebe und Not an mir hingen.

Was sollte aus ihnen werden – ohne mich? Wie konnten sie den Weg weiter finden, da sie doch täglich gehofft hatten, dass ich aus diesem Kriege wieder gesund heimkehren würde, um ihnen Halt und Stütze zu bleiben?

Ich nahm meine letzte Kraft zusammen. — Der Kelch ging an mir vorüber.

Überraschend – sozusagen über Nacht – kam die Wendung.

Das Fieber verschwand. Die Schmerzen ließen nach. Die Eiterung wurde geringer. Am 1.8.1918 sah ich mein altes Lazarett mit vielen alten und neuen Kameraden wieder.

 

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 8.8.

 

  1. Da „fiebert“ man ja richtig mit.

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