Kolonialtruppen als Kanonenfutter. Die Franzosen kommen noch immer Stück für Stück vorwärts.
Der Feind soll gestern in unserem Sperrfeuer unheimlich gelitten haben. Er kämpft hier mit einer großen Zahl von Kolonialtruppen, die das zweifelhafte Vergnügen haben, für Frankreichs Ehre Kanonenfutter zu spielen. Gestern wurden zahlreiche Gefangene von ihnen durch unseren Ort geführt. – Eine verteufelt schwarze Bande.
Doch der Kampf geht weiter und das Kriegsglück bleibt launenhafter denn je. In der Nacht war sogar unser Ort alarmbereit, ohne dass wir am Ostausgange etwas davon wussten. Das heisst also, dass der Franzmann mal wieder in unsere Linien eingebrochen war, seine Erfolge jedoch nicht weiter ausbauen konnte.
Heute morgen überschüttet er in fortgesetzten starken Feuerüberfällen unsere Stellungen, so dass wir mit weiteren Angriffen rechnen müssen.
Das Wetter ist schön.
Seit gestern stehen auf unserer Seite 2 neue Ballons, und zwar unmittelbar hinter unserem Ort. Sie scheinen aber – wie alle früheren – den Franzosen ein mächtiger Dorn im Auge zu sein, denn bereits gestern und auch heute wurden von ihnen zweimal Fliegerangriffe unternommen, denen die Ballons nur durch schnelles Herunterziehen entgehen konnten.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 11.7.