1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

15.4.1915 Munitionsmangel

/ / In der Champagne 27.3.15 – 30.6.15

Munitionsmangel.

Kirche von Somme-Py

Kirche von Somme-Py

Der Feind unterhält lebhaftes Artilleriefeuer. Wir schießen nicht – wegen Munitionsmangels in unserem Abschnitt.

Im Lager wurde heute die Pumpe eingebaut. Der Brunnen gibt vorläufig nur kalkiges Wasser, das sich zum Trinken nicht eignet. Also habe ich doch recht – nur ein Freilos zum Weiterbohren!

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 16.4.

  1. Munitionsmangel? Jetzt schon?

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  2. Die deutsche Führung war – wie alle Kriegsparteien – von einem schnellen Sieg ausgegangen. Die Munitionsvorräte – insbesondere die der Artillerie – waren daher zu Kriegsbeginn nicht so üppig. Auch im hiesigen Tagebuch wurde es schon öfter thematisiert (u.a. dass man feindliche Munition für die eigenen Geschütze „gangbar“ machte).
    Anfang November 1914 hatte das deutsche Heer nur noch Munition für ca. 6 Tage(!). Auch danach besserte sich die Lage nur langsam…
    Ein großes Problem lag in er Abhängigkeit von chilenischem Salpeter bei der Sprengstoffherstellung. Von den entsprechenden Lieferungen war Deutschland aufgrund der britischen Seeblockade praktisch abgeschnitten. Die industrielle Gewinnung künstlichen Salpeters gelang erst im Laufe des Krieges.
    Außerdem steigerte die Industrie ihre Produktion anfangs nur schleppend, da man fürchtete im Falle des (vermeintlich nahen) Sieges auf einer Menge Munition „sitzen zu bleiben“…
    Diese Probleme gab es aber auf allen Seiten. Historisch spricht man im Jahr 1915 von einer Munitionskrise des Krieges.

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