1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

16.2.1918 Marschbereitschaft

/ / Nochmals nach dem Norden (Cambrai) 20.1.18-26.3.18

Marschbereitschaft. Man plant eine deutsche Offensive bei Arras.

Seit gestern ist das Bataillon marschbereit. Heute sollen wir bereits abtransportiert werden; der Abmarsch ist aber im letzten Augenblick auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Soviel ich erfahren habe, werden wir nach der Gruppe Arras kommen, dort jedoch nicht sofort, sondern – wie alle übrigen für diesen Abschnitt bestimmten Batterien – erst einen Tag vor Beginn der von uns geplanten Offensive eingesetzt werden.

Dass es zu einem groß angelegten Angriff kommen wird, unterliegt keinem Zweifel mehr und lässt sich aus allen Befehlen der letzten Zeit immer mehr herausschälen. Die Verhältnisse im Osten haben sich anscheinend nach und nach so zu unseren Gunsten entwickelt, dass wir hier im Westen zum entscheidenden Schlag ausholen können.

Wir haben unbedingtes Vertrauen, dass wir dabei vorwärts kommen werden – und das ist ja wohl schon der halbe Erfolg.

Die Ruhezeit ist weiterhin ganz nach unserem Geschmack verlaufen. Die Verpflegung wurde jedoch in letzter Zeit wieder etwas knapper. Dagegen war uns das Wetter nach wie vor hold. Im großen und ganzen könnten wir’s hier noch eine Weile aushalten.

 

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 27.2.

  1. Noch ein dreiviertel Jahr durchhalten: Bis zum 11. November 1918.

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  2. In 4 Wochen wird Ernst schwer verwundet. Wir wissen es. Er noch nicht. Dann ist der Krieg für ihn vorbei. Das macht Tagebücher und Geschichte aus. Gruselig,weil reale Schicksale und spannend zugleich.

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    • Ein Tagebuch spiegelt den Tag und die Situation wieder und hält auch so den Spannungslosen hoch. Schade das sie „Silas“ schon in die Zukunft schauen und uns diese mitteilen. Sollte das nicht dem Autor vorbehalten sein.

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  3. Nicht nur unter Lebenslauf. Im Eintrag 487 vom 29.10.1914 steht in den Kommentaren ein Link zu der Verlustliste auf der Ernst Pauleit aufgeführt ist. Für mich war die Sache seitdem klar. Es lag nicht in meiner Absicht jemandem den Spannungsbogen zu nehmen. LG

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