Vergeltungsmaßnahmen für Görz: Beschießung von Cormons. Bombenangriffe auf das italienische Hinterland. – Beim Koprskommando in Costanjeviče.
Gefächtstätigkeit während des ganzen Tages ziemlich lebhaft.
Bei der gestrigen Beschießung von Görz sollen rund 10000 Geschosse aller Kaliber gefallen sein. Der Schaden war dementsprechend. Die wenigen, noch zurückgebliebenen Bewohner verließen panikartig ihre Behausungen.
Als teilweise Vergeltung für diese Beschießung wird heute abend unsere 13cm-Batterie den mit ialienischen Truppen stark belegten Ort Cormons unter Feuer nehmen.
Außerdem ist schon heute morgen ein österreichisches Geschwader von über 10 Flugzeugen aufgestiegen, das wichtige Punkte hinter der feindlichen Front mit Bomben belegt hat.
Am Abend muss ich eine dienstliche Meldung nach dem Korpskommando in Costanjeviče bringen.
Es ist mondhell; der Weg nach den Bergen auf einer endlosen Serpentine recht beschwerlich. Und oben pfeift ein eiskalter Wind.
Ich lerne noch einmal so recht die Einsamkeit und Trostlosigkeit der Karstwildnis kennen. Ringsum nichts als Stein und Felsen; im magischen Licht des Mondes doppelt geheimnisvoll. Weit und breit ifnde ich keine einzige menschliche Seele.
Der Auftrag ist bald ausgeführt. Nach fünfstündiger Reise (teils zu Fuß und teils mit dem Rad) lande ich nachts 11 Uhr wieder in meinem Quartier.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 20.11.
yhm
Costanjeviče könnte das etwa 14km entfernteKostanjevica na Krasu sein. Und Cormons wird wohl Cormòns sein.
silas
Weiss jemand wie oft einem Soldat der deutschen Armee Urlaub zustand. Gab es Regelungen dazu? Und mußte man sich in jeden Umsteigebahnhof einen Stempel holen um die Reiseroute des Marschbefehl zu bestätigen? Würde mich mal interessieren
W.A. Fischer
Erstaunlich, wie sehr die Flieger den Alltag bestimmen konnten, so oft wie er Ballone und Flieger erwähnt.