1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

21.10.1915 Mte. Sabotino in Flammen

/ / Am Isonzo 1.7.1915-31.3.1916

Der Höhepunkt der Offensive. Die Infanterieangriffe setzen ein. Der Wunsch Cadornas, heute in Görz einzuziehen, fällt ins Wasser. Der Mte. Sabotino in Flammen.

Das Artilleriefeuer erreicht heute seinen Höhepunkt.

Unaufhörlich rollt, donnert und kracht es vom Meere bis zu den Bergen. Die Felsen werfen das Getöse tausendfältig zurück. Die Gräben und Stellungen sind in dichte Rauchwolken eingehüllt.

Bald setzt auch der italienische Infanteriesturm ein. Immer wieder brechen die Sturmkolonnen vor, immer wieder werden sie mit gewaltigen Verlusten zurückgeschlagen.

Der Hauptstoß richtet sich gegen den Podgora und den Mte. St. Michele, deren Einname nach einem Armeebefehl, den man einem gefangen genommenen feindlichen Offizier schon gestern abnahm, für heute unbedingt angeordnet war. Dieser Wunsch Cadornas wird jedoch zuschanden.

Unsere Batterie trägt an der Abwehr der Angriffe wesentlichen Anteil, denn es ist ihr möglich, während des ganzen Tages mit dem Geschütz “Görz” weit über 100 Schuss flankierend in die feindlichen Sturmkolonnen zu jagen.

Vorübergehende kleinere Erfolge der Italiener werden bei den sofortigen Gegenangriffen der Österreicher wieder ausgeglichen. Dabei gelingt es ihnen, sogar noch 200 Gefangene und 2 Fahnen des Feindes einzubringen.

Der Mte. Sabotino, der ebenfalls den ganzen Tag unter feindlichem Feuer liegt, gewährt bei Eintritt der Dunkelheit einen schaurig-schönen Anblick. Die wenigen Bäume dort oben sind nach und nach in Brand geschossen worden. Überall züngeln die Flammen und Brandfackeln empor. Es sieht aus, als wären die Schützengräben illuminiert.

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 22.10.

  1. Das Fahnen noch so einen Wert hatten, das verwundert doch.

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