1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

24.12.1914 Weihnachten bei der Infanterie

/ / 1. Vormarsch im Westen. 9.8.14 - 6.9.14

Weihnachten bei der Infanterie. — “Gott strafe England!”

Weihnachten 1914

11 Uhr abends: Alles Schöne geht meist viel zu schnell vorüber. Auch der Weihnachtsabend liegt wieder hinter uns.

Mein Kamerad M. Und ich, die wir beide augenblicklich die Beobachtung hüten, waren von der in unserem Hause mit einquartierten 15er Infanterie eingeladen.

Feldwebel und Bataillonsschreiber M. (Ein prächtiger Mann) hatte eine kleine Feier ins Werk gesetzt und für jeden der Anwesenden ein paar Zigarren, Nüsse, etwas Gebäck sowie einen kleinen Gegenstand bereitgelegt.

Bald zog eine frohe, weihevolle Stimmung durch den Raum.

Unsere schönen deutschen Weihnachtslieder klangen in die stille Mondnacht hinaus. Wehmütig dachte ein jeder an die ferne deutsche Heimat und an die, die – gleich uns – zum ersten Mal Weihnachten feiern mussten.

Den Engländern aber, die uns nicht zuletzt diese Trennung von Haus und Herd bescherten, schworen wir im Innersten unseres Herzens ewige Rache. Wir wollen ihnen den Verrat an der eigenen Rasse nicht vergessen — und wo wir auch stehen und gehen, gelte von nun an der Gruß: “Gott strafe England! — Er strafe es!”

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 25.12.

  1. Das waren wohl eher Ausnahmen mit den Verbrüderungen.
    Hätte mich auch gewundert, wenn das so flächendeckend vorgekommen wäre, wie man heute den Eindruck hat.

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  2. Ist er das oben in der Mitte?

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  3. Welcher ist es? Ich tippe auf den Herrn unten rechts.

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  4. Sein Sohn sagt, er ist nicht auf dem Foto. Wir vermuten, er ist der Fotograf.

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  5. Schade.
    Gibt es ein Bild von ihm?

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  6. Der lokal geschlossene Waffenstillstand zwischen den Schützengräben wurde durch die Infanteristen in einem eng begrenztem Frontabschnitt zwischen deutschen und englischen Truppen der ersten Linie geschlossen.
    Diese Soldaten waren einige Tage in der ersten Linie im Dienst, so das die Nachricht darüber einige Zeit brauchte um die rückwärtigen Linien zu erreichen…darunter auch die Artillerie die in gehörigem Abstand von der Front stand.
    Dieses Weihnachten 1914, wo sich die Infanteristen beider Seiten auf die Menschlichkeit besannen, wäre der Moment gewesen um mit dieser Katastrophe aufzuhören.
    Aber die Vorgesetzten beider Seiten, insbesondere die Politiker haben dies unterdrückt.
    Von deutscher Seite ist die Bestrafung der verantwortlichen Offiziere verbürgt.

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