1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

27.12.1914 Der englische Major zwischen den Schützengräben

/ / 11.10.1914 - 8.3.1915 In Französisch Flandern

Der englische Major zwischen den Schützengräben.

Unsere Infanteristen erzählen von einem seltsamen Vorfall:

Ein englischer Major soll zwischen den Schützengräben erschienen sein und mit einem deutschen Offizier eine Unterredung gehabt haben, in deren Verlauf er auch um einige deutsche Zeitungen bat.

Sollten die englischen Truppen schon das Vertrauen zu ihrer eigenen Presse verloren haben? Es wäre kein Wunder, denn wo bleibt noch Hoffnung, wenn alles Blaue vom Himmel längst heruntergelogen wurde?

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 28.12.

  1. Die absolute Naivitaet, die hier herausspricht, dass das deutsche Armeekommando und die deutsche Regierung selbstverstaendlich ihrem Volk und Soldaten die reine Wahrheit sagen, waehrend das Perfide Albion alle und alles beluegt, ist schon fast ruehrend. Oder tragisch.

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    • Ernst Pauleit hat ja schon mehrfach Zweifel an der „Genauigkeit“ deutscher Propaganda geäussert. Würden die Berichte stimmen, schrieb er mal, hätte man zusammengerechnet schon mehr feindliche Soldaten gefangengenommen, als es überhaupt gäbe. Naiv? Ich glaube nicht. Und der Brite wollte vielleicht nur Vergleiche zwischen britischer und deutscher Propaganda anstellen um dann eigene Schlüsse zu ziehen.

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  2. Im Krieg ist das erste Opfer die Wahrheit. Das war damals so und ist heute auch so, man möge sich an Georg W. Bush und dem zweiten Irak Krieg erinnern. Wir wissen aus heutiger Sicht, was damals passiert ist. Egal welche Kriegspartei von damals, sie haben nur die Informationen vorgesetzt bekommen die die Politiker ihres Landes Ihnen geben wollten. Und das war ausschließlich Propaganda.
    Auch muss man bedenken, das die Soldaten von damals nicht unsere Möglichkeiten der Informationsbeschaffung wie Internet, Printmedien, TV oder Radio hatten.
    Also nur die Informationen bekommen haben, die sie von ihren Politikern bekommen sollten.
    Das sollte man immer bedenken.

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  3. Trotzdem, Andreas, befürchte ich, trotz aller Möglichkeiten der Informationsbeschaffung, fielen die Menschen heut wieder auf die Propaganda herein. Man sehe ich nur den Ukraine“konflikt“ an, der ja längst ein Krieg ist

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    • Manchmal denke ich, dass die Menschen nicht auf das ‚hereinfallen‘, was ihnen vorgesetzt wird, sondern einfach ganz bewusst vor allem anderen die Augen verschließen. Das trifft m.E. umsomehr zu, je schlechter es ihnen geht (z.B. wirtschaftlich)oder je mehr sie belastet sind (sei es durch Krieg oder Stress im Beruf. Da ist die Vogel-Strauß-Haltung einfach der bequemere Weg.

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