1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

28.6.1915

/ / In der Champagne 27.3.15 – 30.6.15

Heute bekomme ich eine zusammenstellung der Verluste der 50. Infanteriedivision in der Zeit vom 1.5.-20.6. In die Hände. Sie betrugen:

An Toten: 3 Offiziere 205 Mann

An Verwundeten 7 Offiziere, 855 Mann.

An Vermissten: 7 Mann.

Demnach täglich 4 Tote, 17 Verwundete.

Zusammen: 10 Offiziere, 1067 Mann.

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 29.6.

  1. Die Verluste sind ohne Vergleichszahlen schwer einzuschätzen, obschon die Zahlen Paul konsterniert oder erdrückt wirken lassen.

    Die 50. Division ist jedenfalls erst im März 1915 aufgestellt worden und hatte am 27.4. Erfolg bei der Erstürmung des Fritsch-Berges

    Da stellt sich die Frage, wann bzw. wie z.B. die Wochen später verstorbenen Verwundeten gezählt wurden.

    Sollten die Verluste auf die Erstürmung zurückzuführen sein, dann normalisieren sich die Verluste – gerade auch in Anbetracht dessen, dass es sich um eine Neuformation handelte.

    Gehörte Paul’s Einheit denn zu der Zeit zu der 50. Division?

    Antworten

    • Siehe Lebenslauf

      Antworten

      • Hey Ulrike,

        da hatte ich geschaut und keinen Bezug zur 50. Division gefunden, denn dieser Verweis „1. Batterie Fußa. Batl. 50“ bezieht sich auf ein Bataillon und nicht auf eine Division.

        Die Zuordnung von Btl zu Division konnte sich zudem temporär oder permanent ändern.

        Er schreibt auch von Fußartillerie, während der Division eine Feldartillerie zu gewiesen war und das sind 2 Paar Stiefel.

        Vielleicht weiß noch einer mehr dazu aufgrund weiterer Details, die ich übersah.

        Antworten

  2. Hallo

    Die 50 Infanteriedivision war die Division von Ernst.

    Kriegsgliederung der 50.ID vom 10. März 1915

    100. Infanterie-Brigade
    Infanterie-Regiment Nr. 39
    5. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 53
    7. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 158
    Radfahr-Kompanie Nr. 50
    1. Eskadron/Ulanen-Regiment „Hennigs von Treffenfeld“ (Altmärkisches) Nr. 16
    50. Feldartillerie-Brigade
    Feldartillerie-Regiment Nr. 99
    Feldartillerie-Regiment Nr. 100
    Fußartillerie-Bataillon Nr. 50
    Pionier-Kompanie Nr. 99
    Pionier-Kompanie Nr. 100

    Und im Lebenslauf ist vermerkt: „Später wurde ich der 1. Batterie Fußa. Batl. 50 und zuletzt der 1. Battr. Fußa. Batl. 106 zugeteilt.“

    9.3.1915 In Mondrepuis – fern der Front
    „Das neugebildete Fußartillerie-Bataillon Nr. 50 wird nur aus 2 Batterien bestehen. Es ist der neu aufzustellenden 50. Infanterie-Division zugeteilt worden. Zu dieser Division gehören noch 3 Infanterie-Reigmenter (Nr. 39, 53 und 158) die sämtlich dem VII. Armeekorps entnommen wurden.“

    Antworten

  3. Auf der Internetseite des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (http://www.volksbund.de/home.html) erscheint zu jedem Kriegstag die Anzahl der bekannten deutschen Kriegstoten und deren Namen.

    Selbst an „ruhigen“ Kriegstagen beliefen sich die deutschen Verluste auf ca. 300 bis 400 Mann pro Tag (!).

    Das wiederum bedeutet, dass selbst ohne besondere große Offensiven jeden Monat knapp 10.000 Soldaten ihr Leben verloren haben. Und das nur auf der deutschen Seite.

    Unvorstellbar …

    Antworten

    • Gerade zu Beginn des Krieges Okt./Nov. 1914 waren die Verlustzahlen wesentlich höher;
      allein in der Flandernschlacht.

      Antworten

  4. In Jörn Leonhards „Die Büchse der Pandora“ gibt es im Anhang einige Übersichtsgrafiken zu den Verlusten der Deutschen, Franzosen und Engländer an der Westfront, für die Deutschen auch an der Ostfront. Danach beträgt, über den gesamten Verlauf des Krieges gemittelt – also einschliesslich aller grossen Schlachten – die Zahl der Toten auf deutscher Seite an der Westfront tatsächlich etwa 10’000 pro Monat.
    Trotz aller klugen Analysen bleibt es für mich letztlich nicht verständlich, wie die Gesellschaft in Deutschland (und auch die in den anderen beteiligten Ländern), die ja an 40 vorhergehende Friedensjahre gewöhnt war, dies so lange ausgehalten hat. Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung in Russland, wo das ganze Land spätestens Anfang 1917 nicht mehr wollte.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert